In Zeiten, in denen sich alles überschlägt, aus dem Ruder zu laufen droht, nicht mehr so ist, wie wir es einmal kannten, ich sowieso zu der Generation gehöre, die verwöhnt in einer Zeit geboren wurde, in der alles im Überfluss vorhanden war und ich nie Hunger leiden musste, müssen wir nun umdenken.
Selbstbeschäftigung ist gefragter denn je. Doch wie sich beschäftigen?
In unserem Fall, also im Fall der Schreibenden, ist das einfach. Wir schreiben. Wir schreiben die Corona-Ereignisse auf, wir machen uns um dessen weiteren Verlauf Gedanken, wir überlegen uns Horror- und Science-Fiction zu diesem Thema. Liebesgeschichten, Gedichte, alles ist angesagt. Wir haben in diesen Zeiten mehr als genug zu Schreiben.
Meine mir liebste Beschäftigung ist derzeit, Bilder zu sammeln und mich in der Natur aufzuhalten. Ich bin allein, und ich genieße. Ich sammle für ärmere Tage und Nächte und stelle verwundert fest, Corona hat mich reich gemacht. Reich an Zeit, reich an neuen Ideen für kommende Projekte. Reich an Düften und Farben der Natur. Reich an Intuitionen, die ich wahrnehme, weil hektisches Treiben nahezu zum Stillstand gekommen ist.
Haben Sie in den letzten Tagen in den Himmel geblickt? Was sehen Sie? Richtig, er ist strahlend blau. Und was noch? Nichts mehr? Genau, das ist das Tolle. Keine Kondensstreifen von Flugzeugen. Anscheinend gibt es niemanden mehr, der in einen Flieger steigt und von A nach B kommen möchte. Der Himmel ist unberührt, die Menschen sind verschwunden. Nun leben sie von ihren gehamsterten Lebensmitteln, während ich mir Seelenvorräte anlege für die Zeit, in der alles wieder wuselig wird.
Ich genieße die Natur. Die Tiere genießen, dass sie weniger von den Menschen belästigt werden. Die Straßen sind freier. Ich atme auf, die Natur atmet auf, und ich sammle und sammle und werde Sie zu gegebener Zeit an meinem Vorrat teilhaben lassen.